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Tomatensaucen

Sind sie nicht etwas wunderbares ? Wer es gerne italienisch mag, kann auf sie nicht verzichten. So vielfältig. Jede der hier erwähnten Variationen kann sowohl als Grundlage im Pizza Belag, als Zwischenschicht in der Lasagne oder einfach als Sauce auf Pasta genutzt werden (wie man hier Kombiniert, ist einzig eine Frage des guten Geschmackes).

Grundrezept:

So fangen viele leckere Rezepte an: Zwiebeln andünsten

Ein paar Tomaten braucht man. So vier für zwei Portionen. Und hier fängt das Malheur schon an. Die Sauce steht und fällt mit den Tomaten !
Frage: Wie transportiert der Holländer ein Liter Wasser ?
Antwort: Er nimmt ein Kilo Tomaten...
Auch wenn dieser Gag auf 'Sieben Tage, Sieben Köpfe'- Niveau ist, so enthält er doch eine tiefe Weisheit: Nimm niemals holländische Tomaten, wenn es nach Tomate schmecken soll. Die Südländer haben das einfach besser drauf und wohl auch ne Portion mehr Sonne.
So, haben wir unsere Tomaten stehen wir vor dem nächsten Problem: Die Haut muss ab. Also erstmal die Tomaten kurz in heiße Wasser legen oder mit kochendem Wasser übergießen (nicht übertreiben, wir wollen sie noch nicht einkochen !!). Anschließend mit einem scharfen Gemüsemesser die Schale einritzten, am besten so, dass vier ungefähr gleichgroße Hautsektoren entstehen. Dann an einem Ende jedes Sektors die Haut vorsichtig anheben und abziehen. Ist ne ziemliche Fummelei.
Geschafft !! Die Tomaten sind gehäutet. Jetzt schneiden wir sie mal vorsichtig mittig durch und stellen fest, das dieser komische, glibberige Saft mit den Kernen stört. Den kann man am besten auslutschen (ist lecker und minimiert die Sauerei auf dem Schneidebrett). Diese Praxis sollte man allerdings für sich behalten, wenn man für seinen Chef kocht. Ohne den Glibber können wir jetzt das Fruchtfleisch in kleine Stückchen schneiden und sind - oh Wunder - endlich fertig mit der Vorbereitung der Tomaten.
Nun nach Geschmack (ca. ein halbe, kleine Zwiebel) kleine Zwiebelwürfelchen in Öl (wer's mag: Olivenöl) anbrutzeln. Dann die Tomatenstückchen dazugeben und bei schwacher Hitze ca. 30 Minuten köcheln lassen. Sollte die ganze Plempe nicht dick genug sein, mit konzentriertem Tomatenmark andicken.
Schon Mama Miraculi wußte: Bei Tomatensauce kommt es auf die Gewürze an. Ich empfehle eine Mischung aus etwas Salz und Pfeffer, viel Paprika (rosenscharf & edelsüß in etwa gleichen Anteilen), einer frischen Knoblauchzehe sowie einer guten Portion Oregano und Basilikum.

Zubereitungszeit: Immens hoch
Kalorien: Geht noch in Ordnung
Kosten: Frische Tomaten gehen ins Geld

Variation 1: Dosentomaten

Wir lassen den ganzen Häutungs-, Auslutsch- und Kleinschnibbelquatsch weg und holen uns die Tomaten in der Dose, ich habe gute Erfahrungen mit dem Produkt bei Aldi-Süd gemacht. Das macht sogar der große Bioleck und behauptet kackfrech, die in der Dose wäre sogar noch fruchtiger. Kann sein, jedenfalls reduzieren sie den Zeit und Arbeitaufwand erheblich und sind meisten noch billiger. Es gibt Tomaten in Dosen mit oder ohne Kräuter, ganz oder schon in Stückchen, aber selbst die ganzen kann man bequem im Topf mit dem Löffel (oder Kartoffelstampfer) vermatschen, Schneidebrett is nicht. Auch die halbe Stunde köchelei kann man sich sparen: einmal aufkochen reicht, die Dosenfrüchte sind eh schon ziemlich vermantscht. Ansonsten läuft die ganze Chose wie oben ab, wer ganz faul ist kann auch die Zwiebelchen weglassen.

Zubereitungszeit: Ziemlich kurz
Kalorien: Nicht übermäßig
Kosten: erfreulich niedrig

Variation 2 : Kräuterschmand

Unsere nach Grundrezept oder Variation 1 fabrizierte Sauce ist eigentlich fast fertig. Vielleicht noch ein bisschen dünn, man könnte noch konz. Tomatenmark zufügen (das man übrigens in Notzeiten mit wenig Wasser gestreckt auch als Saucenbasis benutzen kann). Doch jetzt schlägt die Stunde des Kräuterschmandes. Einfach einen tüchtigen Esslöffel voll unterrühren, und unsere Sauce kriegt einen sahnig-cremigen Touch. Normaler Schmand oder Creme fraich tun's auch, aber bei Tomatensaucen gilt: Je mehr Kräuter, desto besser. Und wenn es nur wegen der Optik ist.

Zubereitungszeit: a)auf Grundrezeptbasis : noch länger; b)auf Variation 1 Basis : immer noch erstaunlich kurz !!
Kalorien: Schon ganz ordentlich
Kosten: Schmand ist erfreulich preiswert (siehe auch hier)

Variation 3: Bolognese

Hier braten wir nach den Zwiebelchen noch ein bisschen Hackfleisch (am besten 100% Rinderhack) krümelig. Achtung! Während die bisherigen Tomatensaucen Rezepte allesamt in einer Stielcasserole umgesetzt wurde, bedienen wir uns jetzt einer (möglichst gusseisernen) Pfanne !
Erst mal das Hack mit einem Küchenwender (auch als Küchenwunder bekanntes Instrument) möglichst gleichmäßig über den ganzen Pfannenboden (der nicht zu klein sein sollte !!) verteilen (sprich plattdrücken). Dann sofort mit der Kante des Teils das Fleisch zerteilen, schön fleißig und schnell, sonst gibt es eine Riesenfrikadelle.
Wenn das Fleisch angebraten ist, nach Grundrezept oder Variation 1 weitermachen (noch mal die Kurzform: Tomaten drauf, andicken, würzen, fertig). Variation 2 würde ich hier nicht empfehlen, das passt irgendwie nicht.

Zubereitungszeit: a)auf Grundrezeptbasis : furchtbar lang b)auf Variation 1 Basis : in minutenschnelle
Kalorien: Doch einige
Kosten: Fleisch ist ziemlich unerquicklich teuer

Variation X: Alles was Spaß macht

Man kann in so eine Tomatensauce noch ne ganze Menge Zeug reinrühren und sie schmeckt immer noch. Gerade für Lasagne empfiehlt sich das. Hier mal eine kleine Liste, was noch alles reinkönnte: Pilze (frisch oder aus der Dose), Paprika, Zucchini etc. (he, was beschwert ihr euch ? Ich habe gesagt eine kleine Liste !!).

Zubereitungszeit : Das kommt darauf an. Generell gilt : auf Grundrezeptbasis : ganz extrem lang; auf Variation 1 Basis: ganzschön flott
Kalorien: Im vertretbarem Rahmen
Kosten: Geht so

Variation Y: Käse statt Tomaten

Dieses Rezept passt jetzt nicht so ganz zu der Überschrift dieser Seite, aber es passt auch zu Nudeln und ich bin gerade zu faul, eine eigne Seite für dieses Rezept einzuflicken.
Es handelt sich um ein Rezept für eine lecker Gorgonzola-Sauce. Eine kleingehäckselte Zwiebel in Olivenöl andünsten, dann einen Esslöffel Mehl einstreuen und kurz anschwitzen; dass Ganze dann mit einem Glas Milch unter Rühren ablöschen. Dann mindestens 125g gewürfelten Gorgonzola (deutscher oder französischer Blauschimmelkäse tut es auch) dazugeben und einschmelzen. Noch mit schwarzem Pfeffer würzen, fertig. Wer es scharf mag kann zusammen mit den Zwiebeln am Anfang auch ein paar Perperoni mit andünsten.

Zubereitungszeit : wirklich ziemlich flott
Kalorien: ziemlich viele
Kosten: Gibt schlimmeres

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