Was nichts besonderes ist. Ich bin aber ganz zufrieden, denn
hochtrabende Ziele sind nicht mein Ding. Schon eher, dass Arbeit
auch Spass macht. Und mich weder unter- noch allzusehr
überfordert.
Irgendwann ist mir klar geworden, das es Millionen von schlauen und
fleißigen und ehrgeizigen Menschen auf der Welt gibt, und das
immer einer von denen besser sein wird als ich. Daraus zog ich den
Schluß, das ich es wohl nicht zum Nobelpreis bringen werde.
Und seitdem begnüge ich mich damit, gut (oder auch schon mal
sehr gut ;-) )zu sein. Der oder die Beste kann von mir aus jemand
werden, der genug Ehrgeiz dafür hat. Eigentlich weiß
ich, das mein Ansatz seine Tücken hat. Nur wer an das
Unmögliche glaubt, kann es auch schaffen. Aber ich kann nunmal
nicht daran glauben, dafür bin ich zu
nüchtern-realistisch.
Genug des Geschwafels, bringen wir ein paar Fakten, Fakten,
Fakten
Kindergarten
Zählt der Kindergarten schon zum beruflichen Werdegang ?Ich
ging jedenfalls in den Kindergarten an der Erikastrasse. Schon
damals zeichnete meine Rolle sich ab: Bei dem tollen Spiel "Wer
kann am schnellsten laufen ?" war ich zwar schnell, aber nie der
schnellste.
Grundschule
Zur Grundschule fällt mir nicht mehr viel ein. Die Schule
hieß Bruchschule, was nichts mit baufälligen
Gebäuden zu tun hat sondern daher rührt, das sie im
Stadtteil Dinslaken-Bruch steht. In der vierten Klasse hatte ich
fünf einser oder so, was aber nicht wirklich schwierig war.
Meinen Schnitt versaute ich mir regelmäßig mit der
Gnaden vier minus für "Schrift". Die Tatsache, dass ich nicht
in der Lage bin, einen allgemein leserlichen Satz handschriftlich
zu verfassen hat mich überigens schon früh in die
Fänge der EDV geführt. So nutzte ich schon in der
Mittelstufe meinen C-64 und später den alten 286'er meines
Bruder für Hausaufgaben oder ähnliches.
Gymnasium
Nach der Grundschule ging es weiter an die einzige brauchbare
weiterführende Schule in Dinslaken: das Otto-Hahn Gymnasium
(www.ohg-online.de). Hier ging mir dann irgendwann mal
auf, dass Schüler sein eigentlich klasse ist. Schule war
für mich keine Qual, ich fand Schule eigentlich gut. Auch wenn
viele Themen mich nicht wirklich interessiert haben,
grundsätzlich wurde mein ständiger Drang nach Input
irgendwie befriedigt. Und dabei artete das ganze nie in wirkliche
Arbeit aus, man hatte immer noch ausreichend Freiraum für
Hobbys ohne Zahl. Ich muss zugegeben, dass ich zu Schulzeiten einen
Großteil der Freizeit mit ziemlich sinnlosen
Beschäfftigungen (z.B. Fernsehen) verbracht habe.
Schüler war für mich also der ideale Job: Den ganzen
Vormittag mit Freunden verbringen (nebenbei ein bischen
Unterricht), dabei was fürs Leben lernen (ich fand Philosophie
echt interessant) und ohne Anstrengung jedes Jahr eine Klasse
befördert werden. Dazu Freizeit und Ferien satt.
Logischerweise war ich nicht so begeistert wie manche meiner
Stufenkollegen, als ich 1996 mein Abitur erworben habe. Bei der
Abizeitung habe ich noch mitgemischt, und diese ohne
Übertreibung beste Abizeitung am OHG seit Schulbestehen (oder
so...) kann man auf der coolen OHG Abi'96 Homepage begutachten: www.ohg96.de.
Zivildienst
Vater Staat hatte schon angeklopft und mich für T2 tauglich
befunden (Abzüge gab es nur wegen meiner Brille). Den Dienst
an der Waffe wollte ich aber nicht recht antreten. Mit meinem
Gewissen hätte ich es wohl noch vereinbaren können, auf
ein paar Pappkameraden zu ballern, aber ich hatte schlicht keinen
Bock auf 'die starke Truppe'. Auch wenn ich denen da vielleicht ein
wenig unrecht tue, aber es ist meine feste Überzeugung, dass
sollte tatsächlich mal überraschend der Verteidigungsfall
eintreten, die Bundeswehr kampfunfähig ist, weil die
hälfte der Leute besoffen ist. Da ich kein Freund von
Gruppenbesäufnissen bin und ich auch so viel zu gerne denn
Sinn meiner Handlungen hinterfrage, habe ich also verweigert.
Bei der Suche nach einer Zivi Stelle wurde ich im ca. 10km
entfernten Fahrner Krankenhaus fündig. Die suchten einen Zivi
für die Radiologie Anmeldung und der Personalchef versprach,
dass der Job nur aus Filme sortieren und nicht aus Leute rumkarren
besteht (was überigens gegen das Zivildienstgesetz
verstößt, weshalb es meine Zivistelle mittlerweile auch
nicht mehr gibt).
Am 01.08.1996 trat ich also in den Staatsdienst ein. Diese Zivi
Stelle hätte so sein können wie so viele Zivi Stellen:
ein laues Leben. Möglichkeiten sich vor der Arbeit zu
drücken gab es genug, und die unausweichlichen
Tätigkeiten hätte man so gemütlich erledigen
können, dass dabei wirklich kein Stress aufgekommen wäre.
Und ich hätte wie alle anderen in der Abteilung mindesten 20
Tage im Jahr krank feiern können. Nur leider habe ich ein
ausgeprägtes Pflichtbewußtsein. Trotz selbst
unterschreibbarer Entschuldigungen habe ich in der ganzen Oberstufe
nur 3 Stunden blau gemacht. Im Studium bin ich zu jeder noch so
langweiligen und sinnlosen Vorlesung (für
Insider:Löbach!) gerannt, nur weil sie auf meinem Stundenplan
stand. Und im Zivildienst habe ich richtig viel gearbeitet. Ich
habe nicht nur meine Aufträge erledigt, ich habe mir nach und
nach das Wissen angeeignet, den Kollegen auszuhelfen. Ich habe
Stapel mit alten Bildern und Befunden, die schon seit Jahren als
unlösbar verschollene Fälle galten, durchgearbeitet und
größtenteils irgendwie einsortiert. Ich habe kaputte
Röntgentüten ersetzt, Tüten mit passenden
Farbfähnchen vorgeklebt, bin die Stationen abgelaufen und habe
Bilder eingesammelt - kurz, ich hatte keine Langeweile. Obwohl die
meisten Tätigkeiten stupide waren, machte der Job doch
irgendwie Spaß, was auch an den Kollegen lag. Wir hatten ein
echt cooles Arbeitklima. Höhepunkt war dabei natürlich
die Mittagspause, in der der Zivi regelmäßig zur
Pommesbude laufen durfte um die halbe Abteilung mit ziemlich
leckerem Fast Food zu versorgen.
Schon während der Zivildienstzeit entschied ich mich ohne
genau Vorstellung zum Photoingenieurstudium an der FH Köln.
Ich wollte etwas technisches, weil ich der Meinung bin, nur in
technischen Berufen kann man halbwegs sicher sein Geld verdienen.
Zusätzlich reizte mich die kreative Komponente (die ich aus
heutiger Sicht für vollkommen überflüssig halte),
und ausserdem war Fotografieren mein Hobby.
Nun stand ich vor einem Problem: Der Zivildienst dauerte 13 Monate,
also bis Ende August. Die Vorlesungen fingen in der dritten
Septemberwoche an. Um sich an einer FH einschreiben zu können,
muss man aber ein dreimontiges Grundpraktikum absolvieren. Ich habe
mal großzügig 3 Monate=12 Wochen gesetzt und habe die
zurückgerechnet von der 3. Septemberwoche und landete beim
30.06.1997. Um zu diesem Zeitpunkt mein Praktikum antreten zu
können, musste ich meinen gesamten Zivi-Urlaub aufsparen und
zusätzlich noch ein paar Tage Sonderurlaub beantragen. Den
habe ich bekommen, und so startete ich an besagtem 30.06.1997 mein
Praktikum in der Werkfotografie der Thyssen Stahl AG, Duisburg -
zum Glück habe ich da nach Tarifvertrag für die paar
Wochen Arbeit 4 Urlaubstage bekommen, die mein Chef
großzügig auf 5 ausdehnte, und so konnte ich im
September 1997 nach über einem Jahr ununterbrochener Arbeit
(okay, ich hatte 8 Tage Krankenschein)doch tatsächlich eine
Woche in Urlaub fahren, bevor das Studium losging.
Erstes Praktikum: Thyssen Werkfotografie
Mein Praktikum war eigentlich auch ziemlich gut. Anfänglich
wurde es schonmal etwas langweilig, weil ich bzw. meine Chefs mich
nicht zu beschäfftigen wußten, aber das gab sich nach
der ersten Zeit. Ich muß mal zugeben, das Schwerindustrie
mich faziniert. Die Atmossphäre auf riesigen
Werksgeländen oder an gigantischen Maschinen ist einfach
beeindruckend. Ausflüge ins Werk oder andere
Produktionsstätten habe ich immer gerne mitgemacht, auch wenn
ich immer nur der Beleuchtungsas(s)i war, der die Lampen schleppen
und aufbauen durfte. Die witzigste Aktion waren allerdings die
Nachtaufnahmen des Transrapid. Da stand ich mit zwei Fotografen in
einem Kartoffelacker an der Teststrecke im Emsland, in unserem
Transit brabbelte ein Stromerzeugeraggregat, und im Kartoffelacker
standen 4 Multiblitz Studioblitzlichter. Leider fuhr der
dösige Zug an diesem Abend entgegen der Ankündigung recht
unregelmäßig, und so warteten wir die meiste Zeit. Immer
wenn er mal vorbeikam, gab es eine großen Blitz und das
Warten ging weiter.
Erstes Studium: Photoingenieur
Zu meinem ersten Studium fällt mir nicht so viel ein. Ich habe
im WS1997 an der FH Köln angefangen, damals hieß der
Studiengang noch "Photoingenieurwesen", mittlerweile schwimmt man
dort auf der Modewortwelle und die gleichen Inhalte heißen
jetzt "Photoingenierwesen und Medientechnik". Eine Homepage hat der
Fachbereich auch, www.fo.fh-koeln.de/.
Ein Photoingenieur kann prinzipiell überall da arbeiten, wo
Bilder im Spiel sind. Das kann klassisch im Fotofinishing sein,
aber auch in der Druckvorstufe, beim Fernsehen, in der optischen
Industrie, der Halbleiterfertigung oder in der medizinschen
Bildgebung (mein besonderes Interessengebiet). An der Bandbreite
sieht man: ein Photoing kann von allem ein bisschen und nichts
Richtig. Aber das ist wohl fast normal nach einem Studium.
Was mich angeht: Ich habe halt studiert und hatte Glück und
wurde in 4 Jahren fertig. Ende der Geschichte.
Zweites Praktikum: Thyssen-Krupp Werkfotografie
Ich musste auch noch ein zweites Praktikum machen, im Sommer 1998.
Ich könnte jetzt ja jammern, denn in den Wintersemesterferien
hatte ich mich an den moderen Sklavenhandel (Zeitarbeit) verkauft.
Das heißt, im Sommer 1998 war ich schon wieder ein Jahr ohne
Urlaub. Allerdings gelang es mir, meinem Zivildienst den Anschein
zu geben, als hätte ich da mit Röntgenfilmen und deren
Entwicklung was zu tun gehabt, und so wurde er mir als 4 Wochen
meines Fachpraktikums anerkannt. Dadurch musste ich im Sommer nur
noch 8 Wochen zur - Achtung, neu - Thyssen-Krupp Stahl
Werkfotografie. Das Highlight war diesmal ein Job bei einem
Zuliefererbetrieb der Autoindustrie im Saarland. Wegen des
Jobumfangs und der langen Anreise gab es dafür eine
Übernachtung in einem schicken Golfsporthotel.
Nebenjob: Koffer schleppen
Der Rat, nur in einem Bereich zu jobben, der mit dem Studium
verwandt ist, ist ja weise, nur habe ich da irgendwie nichts
passendes gefunden. Deshalb habe ich im Sommer 1999 am
Düsseldorfer Flughafen gearbeitet, was gutes Geld brachte.
Auch die Arbeitszeiten waren angenehm: sieben Tage hintereinander
von 20 bis 24 Uhr, dann sieben Tage frei, dann das Ganze von vorne.
Der Job ist schnell erklärt: Koffer aus den Ladecontainern auf
das Föderband schmeißen bzw. die Koffer in die Container
packen. War nur an Ferienwochenenden wirklich anstrengend. Mein
Vertrag hier lief bis Ende Oktober 1999, dass heißt ich hatte
ca. 6 Wochen Überschneidung mit meiner Vorlesungszeit. Wenn
ich also nach der Arbeit gegen 1 Uhr in meiner Kölner Wohnung
war, fiel mir das Studieren am nächsten Tag nicht unbedingt
leicht.
Werkstudent: Philips Medizin Systeme
Im Sommer 2000 gelang es mir dann aber doch, einen Job zu finden,
der mit meiner beruflichen Zukunft zusammenhängt. Bei Philips
Medizin Systeme in Hamburg habe ich mich mit der Auswertung von
Aufnahmedaten digitaler Aufnahmesysteme beschäfftigt. Als ich
da anfing, verstand ich wohl das Problem, mit dessen Lösung
ich betraut war, und ich erkannte wohl auch die Mittel, mit denen
es zu lösen wäre. Nur hatte ich keine Ahnung, wie das
Mittel anzuwenden sei. Konkret hatte ich einen Datenwust, der mit
Hilfe von Excel Makros vernünftig sortiert werden sollte und
es sollten ein paar Aussagen aus den Zahlen gezogen werden. Ich
muß zugeben, ich war gewarnt. Die Sache mit dem VBA (Visual
Basic for Applications, die Makrosprache von Excel)stand von vorne
herein im Raum, aber ich hatte gehofft, so arg würde es schon
nicht werden. Jetzt stand ich da und hatte nicht den blassen
Schimmer von dieser Sprache und sollte irgendwie mein Problem in
elf Wochen lösen. Was soll ich sagen, ich habe mich halt da
rein gearbeitet, mit Hilfe von Karl Klammer (der trotzdem ein
riesen Verbrechen von Microsoft ist) und einem guten Buch. Am Ende
konnte ich VBA halbwegs und meine Makros taten genau was sie
sollten. Sie taten sogar noch ein bischen mehr, weshalb das Projekt
ziemlich positiv aufgenommen wurde. Das hat mich schon ein bischen
stolz gemacht und vor allem hat es mir eine Menge
Selbstbewußtsein gegeben. Ich kann mich selbstständig
einarbeiten und ein Problem lösen.
Allerdings machte mir die Sache auch ein Versäumnis klar. Ich
dachte immer, fürs Informatikstudium muss man ein Computer und
Mathe Freak sein, so einer der vor dem Monitor lebt und sich nur
von Tiefkühlpizza ernährt. Ich fand Computer und
programmieren zwar schon immer interessant, aber ich rechnete mich
nicht zu den Freaks. Deshalb habe ich nichts in der Richtung
studiert. Nach dem Job in Hamburg habe ich da meine Meinung
geändert: danach traute ich es mir sehr wohl zu, so ein
Studium zu schaffen, und es fing an mich, wirklich zu reizen.
Zweites Studium: Informationstechnologie
Nach dem Abschluss in Köln war ich etwas faul und lustlos was
Bewerbungen schreiben anging. Und so habe ich mich - erstmal mehr
so zum Zeitvertreib - in Wuppertal im Master Studiengang
Informationstechnologie eingeschrieben. Ich habe mich dann selbst
damit überrascht, dass ich doch noch den Ehrgeiz aufgebracht
habe, dass Studium zu Ende zu bringen. Nach drei
Vorlesungssemestern fehlte mir im Frühjahr 2003 nur noch die
Abschlussarbeit zum M.Sc. Grad.
Werkstudent: Siemens Medical Solutions
Nach dem ersten Semester in Wuppertal stand die Frage an, wie ich
meine acht Wochen Semesterferien sinnvoll verbringen könnte.
Es hat sich ergeben, dass ich mich in dieser Zeit als Werkstudent
bei Siemens Medical Solutions in Forchheim verdingt habe. Mein
Fazit von dieser Tätigkeit ist weniger Positiv als das nach
dem Job bei Philips. Das hat nichts mit dem Unternehmen und der
Aufgabe zu tun, sondern eher mit meiner eigenen Leistung. Diesmal
ging es um ein Problem aus der Bildverarbeitung und das sollte
unter IDL (Interactive Data Language) gelöst werden. Das
Einarbeiten in diese Sprache, die wirklich interessante
Möglichkeiten bietet, gestaltete sich etwas schwieriger als
bei VBA. Erstmal kann die Hilfe dem Microsoft Gegenstück nicht
das Wasser reichen, vor allem gibt es viel zu wenig Beispiele (aus
denen man im Allgemeinen am meisten lernen kann). Dazu kommt, dass
es für das Nischenprodukt IDL so gut wie keine
Sekundärliteratur gibt, so muss man sich mit den paar
Schulungsunterlagen vom Hersteller Research Systems begnügen.
Dadurch hatte ich das Instrument, mit dem die Aufgabe erledigt
werden sollte, erst gegen Ende meiner Zeit halbwegs im Griff.
Für die Auswertung der Bilddaten mussten diese zunächst
einer Projektion unterzogen werden. Mit dieser Projektion - die
bestimmt schon viele Programmierer vor mir gelöst haben - habe
ich mich enorm lange aufgehalten. Dadurch konnte ich am
eigentlichen Problem zum Schluss nicht mehr viel rumprobieren -
dabei wäre gerade das spannend gewesen, auch mit der
Möglichkeit, sich hier mit erfahren Siemens-Leuten zusammen zu
setzen. Insgesamt war ich also entweder zu langsam oder hatte zu
wenig Zeit - ich schätzte von beidem ein bisschen.
Am Ende hatte ich zwar ein Programm, dass komplett durchlief, aber
ich wage es nicht, das eine Beta Version zu nennen. Da sind noch zu
viele Fragen offen geblieben und zu wenig Ideen zur
Benutzerführung etc. verwirklicht. Fazit: Es wurmt mich
wirklich, dass ich nicht etwas mehr Zeit hatte - ich hinterlasse
ungern Baustellen statt gelöster Aufgaben.
Master-Abschlußarbeit
Meine Diplomarbeit in Köln hat mich eines gelehrt: das ich
nicht aus dem Quark komme, wenn ich selbstorganisiert arbeite. Die
Arbeit war nicht extern, wurde wohl auch von der Industrie
unterstützt, aber das meiste lief an der FH bzw. bei mir
daheim am PC. Statt der- zugegebenermaßen utopischen - drei
Monaten, die DPO für die Arbeit vorsieht, habe ich fast ein
Jahr gebraucht und obwohl meine Note gut aussieht, bin ich selber
mit dem Ergebnis nicht zufrieden.
Deshalb stand für mich fest, als die Master Thesis nahte, dass
ich in jedem Fall eine externe Arbeit will. Einen Schreibtisch in
einem Unternehmen, wo mich nichts von der Arbeit ablenkt. Dieser
Schreibtisch stand erneut in Forchheim, bei Siemens Medical
Systems. Natürlich könnte man auch an dieser Arbeit
vieles anderes machen - hinterher weiß man immer mehr. Aber
im Großen und Ganzen bin ich mit mir zufrieden. Das sahen
meine Betreuer bei Siemens und der mich betreuende Prof auch so und
so bin ich denn seit November 2003 Master of Information
Science.
Erster Job: Brunel / Siemens ICM (später COM MD; irgendwann
BenQ)
Bewerbungen schreiben ist wirklich nicht meine Stärke. Und
Stellenausschreibungen zu finden, die halbwegs auf meine
Qualifikation passen, ist auch alles andere als einfach. Deshalb
landete ich zunächst auf einer Stelle, die auf den ersten
Blick nicht viel mit meiner Ausbildung zu tun hatte (und auf den
zweiten Blick immer noch nicht).
Auf einer Bewerbermesse im November in Köln wurde ich erstmals
auf Brunel aufmerksam, den "Spezialisten Spezialist". Meine
schriftliche Bewerbung bei der Filiale in Duisburg kam wohl gut an,
im Januar 2004 durfte ich mich persönlich Vorstellen. Und dann
ging alles ganz schnell: eine Woche später habe ich mich bei
Siemens ICM in Kamp-Lintfort vorgestellt, dem ersten potentiellen
Projektarbeitgeber vorgestellt. Die konnten sich vorstellen, mich
einzusetzen und so habe ich drei Tage später meinen
Arbeitsvertrag bei Brunel unterschrieben und nochmal 7 Tage
später hatte ich meinen ersten Arbeitstag bei Siemens
Kamp-Lintfort. Ich arbeitete also bei Siemens als externer
Mitarbeit, die bezahlen dafür Brunel, den
Personaldienstleister, und die leiteten einen (wahrscheinlich
jämmerlich kleinen) Anteil des Geldes an mich als Gehalt
weiter. Schöne neue Dienstleistungsgesellschaft; wobei ich
behauptet, dass Siemens sich eine potenzielle Variablität bei
der Personalplanung extrem teuer erkauft.
Etwas länger als anderhalb Jahre habe ich in der Mobiltelefon
Initialisierung und Customisierung (ja, ich war einer von denen,
die bei dem bösen "Branding" ihre Finger im Spiel hatten)
verbracht und alles in allem war es eine gute Zeit. Ich habe viele
nette Leute kennengelernt, die Arbeitsatmosphäre mit den
Kollegen da war sehr angenehm. Ich habe auch eine Menge Erfahrung
gesammelt, habe aber nicht unbedingt viel verwertbares "gelernt" -
dazu war meine Arbeitsumgebung zu spezifisch.
Womit wir bei den weniger schönen Seiten des Jobs sind, die
letztlich dafür gesorgt haben, dass ich mich nach etwas
anderem umgesehen habe. Zum einen störte es mich, dass ich
Null Zukunftperspektive hatte. Da gab es nichts, auf dass ich
hätte hinarbeiten können.
Weiter war es so, dass praktisch die ganze Zeit, die ich dort
gearbeit habe, es irgendwelche Spekulationen um die Zukunft gab und
immer wieder wurde auch ein großes Fragezeichen hinter die
Jobs da gemacht. Was nicht unbedingt ein angenehmes und
motivierendes Gefühl für einen Mitarbeiter ist. Und wenn
man als Insider auch erlebte, wieviele fragwürdige
Entscheidungen getroffen wurden und wieviele Prozesses aus dem
Ruder liefen, dann konnte man sich auch an fünf Fingern
abzählen, dass der Laden nicht nochmal in ruhigeres Fahrwasser
kommen würde sondern irgendwann vor der Pleite stehen
würde - siehe Insolvenzantrag Ende September'06.
Zweiter Job: HKS Informatik
Nach dem Photoing Studium hatte ich mich mal bei GE Medical
beworben und war da auch zu einem Vorstellungsgespräch
eingeladen, bevor die abgesagt haben. In dem Gespräch fragte
mich die Truse aus der Personalabteilung, wo ich mich in fünf
Jahren sähe; sie wollte von mir wissen, was ich für meine
Zukunft so plane.
Ich habe ihr damals gesagt, dass ich da keine genaue Vorstellung
hätte, und hätte ich weniger diplomatisch formuliert,
hätte ich gesagt, dass ich nicht die geringste Ahnung habe,
was ich dann machen will/werde. Das war nicht umbedingt die
Antwort, die sie hören wollte, aber ich bin dabei geblieben
und habe ihr auch noch gesagt, dass die Zukunft unvorhersehbar ist
und da soviel passieren kann, mit dem man nicht gerechnet hat, und
das es von daher völlig sinnlos ist, allzu konkrete
Zukunftpläne zu entwerfen.
Wie Recht ich doch hatte. Im Juni 2005 las ich in der Zeitung eine
Stellenausschreibung für einen 'Leiter Support' bei HKS Informatik
in Moers. Ich hatte natürlich keine Ahnung, was das für
ein Laden ist und was die machen, aber das geforderte Profil war
relativ unscharf und ließ sich mit meiner Qualifaktion so
halbwegs in Deckung bringen. Bewerbungsunterlagen hatte ich sowieso
da, also hab ich ein Anschreiben dazugelegt und das Ganze
abgeschickt. Ich war ehrlich gesagt überrascht, als ich ein
paar Tage später einen Anruf bekam und zu einem
Vorstellungsgespräch eingeladen wurde.
Zu dem Zeitpunkt war ich mir durchaus nicht sicher, ob ich bereit
war meinen alles in allem angenehmen Brunel/Siemens Job zu
schmeißen. Aber irgendwie entwickelte dass Ganze eine
Eigendynamik mit einer widerrum überraschend Einladung zu
einem zweiten Gespräch und wenig später schon der
Vertragsunterzeichnung, dass ich nicht wirklich viel darüber
nachgedacht habe.
Angefangen habe ich da Mitte August'05. In einer kleinen Firma habe
ich als 'Leiter' viele Supportaufgaben selber übernehmen
müssen. Und das bedeute im wesentlichen, dass ich alle
Möglichen Probleme der Kunden irgendwie am Telefon lösen
musste.
Das konnte interessant sein, aber viel zu oft machte es mir keine
Freude. Erschwerend kam dazu, dass ich mit dem grundsätzlichen
Thema der Produkte - betriebtswirtschaftlichem Controlling - nie
wirklich warm wurde. Wenn Zahlen für Euros stehen, machen sie
dem Ingenieur keinen Spass mehr.
So kam es, dass ich mich obwohl ich mich gut mit den Kollegen
verstanden habe (wirklich tolles Arbeitsklima), schon bald wieder
nach was neuem umgesehen habe. Fündig wurde ich Sommer '06 bei
Isravision
in Herten.
Zurück zu der GE-Personaltussi und ihrer Frage nach meiner
Zukunft. Den HKS-Job habe ich ziemlich genau in dem Zeitfenster -
also fünf Jahre nach dem Gespräch bei GE gemacht. Zum
damaligen Zeitpunkt absolut unvorhersehbar, dass ich jemals Support
für eine im Finanzcontrolling eingesetzte Software machen
würde. Somit war meine Antwort damals goldrichtig. Ist doch
schön, wenn einen das Leben ab und an mal überrascht.
Auch wenn die Überraschung für mich nicht unbedingt
angenehm war.
Dritter Job: Isravision-Herten
Anfang Oktober 2006 war mein erster Arbeitstag bei Isravision in
Herten. Damit war ich also endlich bei einer Firma angekommen,
deren Produkte mit meinem Studium zu tun haben. Isravision bietet
verschiedene Systeme zur optischen Fehlererkennung an. In Herten
war ich Projektleiter für Fehlererkennungssysteme in der
Glasherstellung- und Verarbeitung mit internationalem Kundenkreis
(und internationaler Reisetätigkeit).
Dritter Job Teil 2: Isravision-Darmstadt
Da sich im Laufe
des Jahres 2010 bei mir der Wunsch einstellte, zu meiner Freundin
nach Hessen zu ziehen hab ich bei meinem Brötchengeber
angefragt, ob ich nicht in den Standort Darmstadt wechseln
könnte. Meinem Wunsch wurde entsprochen. Statt mich in Darmstadt dann für eine Business-Unit arbeiten zu lassen, bei der auch die restliche Abteilung an dem Standort beheimatet ist, hat man mich dann dort aber mit Projekten aus der BU Papier betraut - die eigentliche Abteilung dazu sitzt aber in Aachen, wodurch ich häufig auch mal dahin düsen durfte, und auch Herten war nach wie vor öfters auf meinem Reiseplan, weil da gefertigt wurde. Meine Papier-Kunden waren nicht mehr so international wie die im Glasbereich, weiter als Frankreich, England, Schweiz und Österreich bin ich nicht mehr rum gekommen, häufig auf Achse war ich aber nach wie vor.
Da sowohl mein Wunsch nach anders gelagerten Tätigkeiten (mehr Produktentwicklung, weniger Projekt Abwicklung wäre mein Wunsch gewesen) als auch nach einer angemessenen Bezahlung auf taube Ohren stieß, suchte ich nach einer Alternative. Ende Februar 2013 war es soweit und das Kapitel Isravision wurde geschlossen (es folgte noch ein Nachspiel mit Anwalt und co, bei dem es um meine Jahresprämie für das Geschäftsjahr 2012 ging).
Vierter Job: Roche Mannheim
Am 01.03.2013 fing ich als "Ingenieur optische Kontrolle" bei dem schweizer Pharma-Unternehmen Roche am Standort Mannheim an. Statt bei einem Hersteller optischer Inspektionssysteme bin ich jetzt also bei einem Anwender solcher Systeme und kümmere mich darum, dass diese in der Produktion laufen und dabei nicht zuviel unberechtigten Ausschuß produzieren.