Nachdem ich 2006 nur zwei Tagestouren in den Südtiroler Alpen
gemacht habe, hatte ich 2007 wieder Lust auf einen richtigen
Alpencross. Nach den guten Erfahrungen 2005 habe ich wieder auf alpencross.ch
als Veranstalter gesetzt. Etwas mehr Herausforderung habe ich schon
gesucht, deshalb suchte ich mir die anspruchsvollste der
mittelschweren Touren bei diesem Veranstalter raus:
Liechtenstein-Lago Maggiore.
Ein bisschen geschummelt hat der Veranstalter schon, denn es ging
in Bad Ragaz los und nicht in Liechtenstein (aber fast...). Am
ersten Tag waren wir fleissig und haben uns über 2000HM
erstrampelt, ehe wir abends im urigen Bergasthof Beverin am
Glaspass angekommen sind. Für meinen Geschmack etwas viel
Asphalt unter den Stollenreifen an dem Tag und die Höhenmeter
haben mir Flachlandtiroler ganz schön zugesetzt - dass ging
dann mit jedem Tag besser, je mehr sich meine Beine wieder ans
klettern gewöhnten. Dafür schien die Sonne am Pass - sehr
schön.
Der nächste morgen startete mit einem ruppigen Downhill -
für mich als einzigen Hardtail-Fahrer der Gruppe doppelt
ruppig. Nach dem Downhill braute sich ein Gewitter zusammen,
weshalb unser Guide uns nicht wie geplant den nächsten Pass
bis auf 2400m hochjagte sondern wir zurück ins Rheintal
Richtung Ilanz abgebogen sind. Von dort ging es dann wieder rauf
ins Val Lumnezia, nach Vella. Durch die wetterbedingte Umleitung
und deutlich reduzierten Höhenmeter waren wir schon früh
in der Pension Caplan, die zum Glück nach einstimmiger Meinung
der Gruppe das beste Hotel der Tour war.
Der nächste morgen begann regnerisch und die Tour wurde
matschig, aber wiederrum wurden wir von Dauerregen verschont und
packten unsere Regenhosen schon am ersten Anstieg wieder ein.
Zielort an diesem dritten Tag war Disentis.
Von dort aus nahmen wir am nächsten morgen und vormittag den
Passo del Lucomagno in Angriff. Bei dem beließen wir es aber
nicht sondern krazelten noch rauf zum Passo dell'Uomo. Bei der
Abfahrt vom selbigen habe ich mir bei einem Fahrfehler (Sturz kann
man es kaum nennen, dafür war es zu harmlos) die Halterung
für meinen Hinterrad-Bremsgriff zerlegt. Sehr ärgerlich.
Bis Airolo runter habe ich nur vorne gebremst, was besser ging als
befürchtet. An diesem Tag haben wir den Alpenhauptkamm
überquert und somit war die "Mission Alpencross" eigentlich
schon erledigt. Bei der Ankunft im Tessin wurde es auch sofort
spürbar wärmer und sonniger.
Den letzten Tag haben wir dann in strahlendem Sonnenschein
verbracht. Aus Airolo raus ging es hoch zur Alp Cristalina und von
da schiebend, tragend (und fluchend) über den Passo del Naret.
Von da aus sind wir durch das komplette Maggiatal quasi nach
Locarno ausgerollt. Meine Hinterradbremse konnte ich an diesem Tag
wieder nutzen, dank mehrerer Lagen universell einsetzbaren
Gewebeklebandes. Allerdings ereilte mich der Pannenteufel mit
gleich zwei Plattenfüßen am Hinterrad an diesem Tag.
Das, obwohl ich nur hochwertige Schläuche aus dem Baumarkt
fahre... Schätze, da hat es sich gerächt, dass ich vor
der Tour keinen neuen Mantel mehr aufgezogen habe; spätestens
nach der Tour nähert dieser sich bedenklich einem Slick an...
Meine betagte und wenig gepflegte Federgabel meinte dann auch noch,
sie müsste massive Öl verlieren und sprach nicht mehr so
recht an; das Fahrverhalten insgesamt war recht schwammig auf den
letzten Kilometern.
Das Fazit zu dieser Tour ist das selbe wie das vor zwei Jahren: Es
war eine tolle Woche, die trotz der körperlichen Strapazen
sehr erholsam war, bei der ich sehr viele Eindrücke gesammelt
habe, nette Menschen kennen gelernt habe und mich sehr wohl
gefühlt habe.
Einer dieser netten Menschen war übrigens Reporter beim
Züricher Tagesanzeiger und fuhr in beruflicher Mission mit. So
kam es, dass ich am 07.09.2007 auf der Titelseite einer der
größten Zeitungen der Schweiz war, immernoch hier: alpencross.ch/Pressestimmen zu bestaunen. Gut,
man muss wissen, dass ich auf dem kleinen Foto auf dem Titel die
Person ganz links bin, aber ich weiß es ja...
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